Mein erster Berührungspunkt mit dem Steuerrecht war ein Flyer der Oberfinanzdirektion, in welchem der duale Studiengang “Steuer-und Wirtschaftsrecht” dargestellt wurde. So ging es für mich zunächst für drei Jahre an die Finanzhochschule in Ludwigsburg. Schon damals kristallisierte sich heraus, dass das Umsatzsteuerrecht die für mich spannendsten Fälle zu bieten hat.

Nach Abschluss des dualen Studiums wählte ich den Weg in die freie Wirtschaft. Zum einen war es eine Entscheidung pro Teamarbeit, zum anderen wollte ich noch mehr Einblicke in unternehmensinterne und wirtschaftliche Prozesse bekommen. Hier hatte ich das große Glück, bei einer mittelständischen Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestens gefördert und gefordert worden zu sein. Im Rahmen der Betreuung von Unternehmen konnten nicht nur wirtschaftliche Prozesse besser nachvollzogen werden. Vielmehr gelang ein intensiver Einblick in sämtliche relevante Geschäftsvorfälle, welche vom Umsatzsteuerrecht umgeben waren.

Durch meine anschließende Tätigkeit bei einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen sowie einem Automobilhersteller wurden die praktischen Herausforderungen rund um die steuerlich korrekte Abbildung von Prozessen vertieft. Ob nationale oder internationale Geschäftsvorfälle - die Umsatzsteuer nimmt einen bedeutenden Teil bei der Planung und Abwicklung ein. Speziell der intensive Austausch mit anderen Fachbereichen ist entscheidend, um Vorfälle steuerrechtlich korrekt abzugrenzen. Wer sich in Konzernen nur auf die Steuer konzentiert, verliert.

Auf Basis der Tätigkeit in der Beratung sowie innerhalb großer Industriekonzerne weiß ich, wie wichtig und intensiv die Umsatzsteuer gelebt werden muss. Kaum ein Geschäftsvorfall innerhalb von Unternehmen ist nicht betroffen von umsatzsteuerrechtlichen Vorgaben.

Eines wurde die letzten Jahre aber auch ganz deutlich - die Umsatzsteuer fordert Berater und Unternehmern gleichermaßen heraus. Theorie und Praxis bieten eine Breite an Darstellungen, welche enorm spannende und herausfordernde Aufgaben mit sich bringen. Es ist die Komplexität der korrekten Würdigung und Abwicklung. All das führte dazu, dass ich mein Wissen rund um das Umsatzsteuerrecht vertieft habe.

Konzerne sind vielseitig und machen unheimlich viel Spaß. Sie sind herausfordernd und schnelllebig. Sie ermöglichen verschiedenste Einblicke und fordern eine enorme Flexibilität. Gleichzeitig gehen sie mit unheimlich vielen Prozessvorgaben einher und ersticken zum Teil in Bürokratie, was mitunter mühsam ist. Auch auf Grund meiner Zusammenarbeit mit verschiedensten externen Beratern stellte ich mir nach 8 Jahren Konzernleben sodann die Frage: Kannst du die Lücke zwischen umsatzsteuerlicher Theorie und gelebter Praxis füllen? Es gibt unglaublich viele gute Berater, aber wo ist der "Übersetzer" theoretischer Vorgaben für die Belange der Industrie? Die Antwort folgte mit dem Schritt in die Selbstständigkeit.

Bei all der Theorie braucht es natürlich auch mal einen gesunden Abstand zu Paragraphen. Und diesen finde ich zumeist ganz gut in der Fotografie und beim Sport.